Die Uni Bremen ist weg von Twitter! Heute Morgen habe ich zum Thema spontan ein Fernsehinterview gegeben, denn es geht um weit mehr als nur das. Seit der Übernahme des sozialen Netzwerks durch Elon Musk vor knapp über einem Jahr geht es stetig bergab mit der Plattform. Musk, der ursprünglich auch angetreten ist, Twitter wirtschaftlich zu sanieren, hat den Marktwert der Plattform mittlerweile halbiert: Nutzer:innen wandern ab, Werbekunden sind vergrault und die Plattform macht regelmäßig negative Schlagzeilen in den Medien – einerseits wegen fehlender Konformität mit dem europäischen Recht, andererseits wegen Desinformation und Hate Speech in erheblichen Ausmaßen. Der Rückzug der Uni Bremen und weiterer Akteure ist in Anbetracht der aktuellen Lage somit mehr als nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz sollten sich gerade auch Twitter-Influencer aus Wissenschaft und Forschung bewusst sein, dass sich ihre Verantwortung bei Twitter nicht mit einer Löschung des Accounts erledigt hat. Das sinkende Schiff einfach zu verlassen und die Plattform mehr und mehr den Trollen preiszugeben, ist auch keine Musterlösung, denn Twitter hat nach wie vor mehr als genügend Nutzer:innen und damit die Reichweite, um fragwürdige Inhalte in Massen zu verbreiten. Wünschenswert wäre es deshalb gewesen, die Wissenschaftskommunikation künftig stärker auf die Aufdeckung von Falschinformation auszurichten, anstelle sich einfach sang- und klanglos zu verabschieden.
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