Ausverkauf von Schlüsseltechnologien: Der Westen war zu lange blauäugig – Gastbeitrag im Tagesspiegel

Die Unkenntnis über das zukünftige Risiko neuer Technologien kann keine Ausrede dafür sein, um eine Eindämmung jener eminenten Risiken zu verzögern, die sich bereits jetzt realisieren!
Lange Jahre haben sich westliche Industrienationen auf ihrer vorhandenen technischen Überlegenheit ausgeruht – Outsourcing nach Fernost schien nicht nur der Politik, sondern vor allem auch westlichen Konzernen nur als willkommenes Mittel, um die betriebswirtschaftliche Kalkulation aufzubessern. Doch die technologiepolitische Situation hat sich gravierend geändert und die entsprechenden Vorzeichen haben sich schon seit Jahren angebahnt: China ist schon lange nicht mehr nur die „Werkbank der Welt“, sondern selbst Hochtechnologienation, die mehr und mehr nach globalpolitischer Wahrnehmung und Anerkennung strebt. Nicht ohne Grund spricht die Bundesregierung in ihrer neuen China-Strategie von „Wettbewerb und systemischer Rivalität“ einerseits, andererseits aber auch über die Gefährdung unserer freiheitlich-demokratischen Lebensweise und unseres Wohlstandes, der in den Jahrzehnten des Technologieexports für selbstverständlich gehalten wurde.
Unsere Werte und unser Wohlstand sind jedoch alles andere als selbstverständlich – umso wichtiger ist es, dass wir uns als Europäische Union der Verantwortung in der Entwicklung und Nutzung disruptiver Schlüsseltechnologien bewusst werden – und hierzu gehört auch deren globaler Export. Schon lange geht es nicht mehr nur um die bloße Verschönerung betriebswirtschaftlicher Bilanzen durch das Eingehen von Forschungs- und Technologiekooperationen zur Befriedigung von Aktionären und Anteilseignern, sondern um das Erkennen und Regulieren zukünftiger Risiken durch allzu kurzsichtige unternehmerische Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/internationaler-ausverkauf-von-schlusseltechnologien-der-westen-war-zu-lange-blauaugig-10841935.html

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