Interview mit ARD: Was bedeutet der SkyECC-Hack für deutsche Staatsanwaltschaften?

So langsam trudeln bei den #Staatsanwaltschaften im Lande die #Kommunikationsdaten des geknackten verschlüsselten Messengers #SkyECC ein – und das ist sehr interessant, weil der Datenbestand geschätzt viermal so groß wie bei #Encrochat sein soll. Betreiber von SkyECC war das Unternehmen Sky Global, ein in Vancouver/#Kanada ansässiger Kommunikationsanbieter für den Vertrieb von #Kryptosmartphones und verschlüsselten Kommunikationsdiensten. Das Vertrauen in diesen Messenger war in der Szene außerordentlich groß, vielleicht auch deshalb, weil der Anbieter seinerzeit eine millionenschwere Bounty für denjenigen auslobte, der die gesicherte Kommunikation nachweislich knackt. Nun haben genau das im Jahr 2021 die Polizei- und Justizbehörden in Belgien, Frankreich und den Niederlanden in Kooperation mit #Europol getan und rund 70.000 Benutzer von SkyECC abgehört. Die Inhalte der Chats, die ich jetzt in Teilen einsehen konnte, waren nicht nur kriminell, sondern manchmal verstörend, indem unter anderem konkret geplant wurde, wie man „Leute am besten verschwinden lassen könnte“. Dabei ging es oft um organisiertes Verbrechen, tonnenschweren Kokainhandel, aber auch um Geldwäsche im dreisteilligen Millionenbereich. Mit den Gerichtsprozessen, die jetzt in Kürze anlaufen werden oder bereits angelaufen sind, stellen sich nunmehr dieselben rechtlichen Fragen, die sich bereits für Encrochat gestellt haben – unter welchen Umständen fand die Infiltration statt, wer führte sie durch, auf welche Rechtsgrundlage wurde sie gestützt, wie lief die technische Kompromittierung ab, wer war alles betroffen und welche Daten wurden abgegriffen? Auf Anfrage von #ARD habe ich das Ganze für eine #Reportage eingeordnet, die in Kürze erscheint. https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/new-major-interventions-to-block-encrypted-communications-of-criminal-networks

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