Interview mit ProSiebenSat.1 Newstime: Drohnen am Flughafen München – Einschätzung der hybriden Bedrohungslage

#Drohnen über dem Flughafen #München: Für das cyberintelligence institute habe ich heute Abend in der Newstime von ProSiebenSat.1 meine Einschätzung zu den aktuellen Drohnenüberflügen über Kritische Infrastruktur am Wochenende der Deutschen Einheit formuliert, die erhebliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb hatten, so waren 17 Abflüge sowie 15 Landungen mit insgesamt rund 3.000 Passagieren betroffen, die die Nacht teilweise auf Feldbetten oder im Sitzen verbrachten.

Die aktuellen Vorfälle lassen sich in eine Abfolge von Verletzungen von Luftsperrgebieten in Europa einreihen, die vier akute Defizite und Handlungserfordernis offenbaren:

1. Verunsicherung der Bevölkerung: Der Vorfall ereignete sich am Vortag des 35. Jahrestages der Deutschen Einheit am Ort des international größten Volksfests. Dies offenbart die Verletzlichkeit und verstärkt die Verunsicherung, die mit derartigen Angriffen bewirkt werden soll. Die Reaktionen der betroffenen Menschen vor Ort bestätigen, dass Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung erforderlich ist, um auf derartige Vorfälle besser vorbereitet zu sein.

2. Zögerlichkeit der Flughafensicherheit: Zwischen der ersten Sichtung von Drohnen und der Einstellung des Flugbetriebs verging fast eine Stunde. Entsprechende Notfallprozesse und Reaktionsgeschwindigkeiten müssen überprüft werden, die Kommunikation mit Betroffenen umfassend eingebunden werden. Vorbilder aus Krisenregionen im Umgang mit diesen Gefahren können diesen Prozess massiv beschleunigen.

3. Absicherung des Luftraums: Die Befugnis und Befähigung zur Unschädlichmachung der gefährdenden Flugobjekte (Drohnen etc.) ist völlig unzureichend. Der Grund liegt im Zuständigkeitschaos zwischen Bundeswehr, Bundespolizei und Landespolizeien und Anpassungsbedarfen im #Luftsicherheitsgesetz. Technische Kapazitäten sind grundsätzlich vorhanden, auch wenn bislang noch nicht allerorts: dazu zählen Störung der Steuersignale, Abfangdrohnen, Beschuss mit Netzen.

4. Gesamtheit hybrider Bedrohungen: Die Angriffe auf Flughafeninfrastruktur ordnen sich in ein aktuelles Gesamtlagebild hybrider Provokation und Eskalation ein, das Angriffe auf Energie, Verkehr und Logistik bis zu Telekommunikation umfasst sowie auch den Cyberinformationsraum in Form von Desinformation – bis zur Testung der NATO-Außengrenzen. Für den Aufbau einer ganzheitlichen #Resilienz sollten Strategien von bereits seit Längerem betroffenen Staaten wie Litauen stärker als bislang einbezogen werden.

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