Was wir in Deutschland nicht brauchen, um dem IT-Fachkräftemangel effektiv zu begegnen, sind weitere politische Strategien aus der Vogelperspektive oder abstrakte globale Vergleiche der Digitalisierung mit und in anderen Staaten, die politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial vielleicht sogar gänzlich anders aufgestellt sind als wir. Es ist vielmehr ein grundlegendes Umdenken notwendig. Dazu gehört zum einen, wie wir IT-Fachkräfte ausbilden – bisherige Studienmodelle sind oft starre, unflexible Gebilde aus der Vergangenheit, die einen viel zu großen Wert auf Urkunden, Abschlüsse, Präsenz und wissenschaftliche Disziplinentreue legen – was wir hingegen unbedingt benötigen, sind mehr Möglichkeiten für Quereinstiege, ganz im Sinne des Gedankens des „lebenslangen Lernens“, da es auch viele hochqualifizierte Fachkräfte mit enormer Praxiserfahrung gibt, die eben nicht immer den passenden Berufs- oder Studienabschluss mitbringen. Überdies müssen sich auch die Universitäten in ihren Ausbildungsmodellen ändern, denn die Ausbildung von Fachkräften ist kein abstrakter wissenschaftlicher Selbstzweck. Interdisziplinarität muss nicht nur ständig gefordert, sondern auch gelebt werden. Bestes Beispiel ist da die Cybersecurity: Da mehr und mehr sowohl europäisch als auch national hochkomplex gesetzlich reguliert wird und für die compliance-konforme Umsetzung der neuen Anforderungen neben dem rechtlichen sowohl technischer wie auch betriebswirtschaftlicher Sachverstand zwingend benötigt wird, entspricht es nicht mehr den Erfordernissen unserer Zeit, in unverrückbaren Kategorien zu denken. Flexibilität bedeutet Dynamik und Dynamik ist der Schlüssel zu Innovation und damit Wettbewerbsfähigkeit. Darüber schreibe ich heute in meinem Gastbeitrag im Handelsblatt-Journal: https://intrapol.org/wp-content/uploads/2023/08/P6200167.pdf
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