Jahresansprache 2017 – EU novelliert die Cyber-Sicherheitsstrategie

Im Rahmen seiner Jahresansprache an das Europäische Parlament am 13. September 2017 widmete sich der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in besonderem Maße dem Thema Cybersicherheit. Ziel sei es laut Juncker nicht nur, die bisherige europäische Cyber-Sicherheitspolitik, die in wesentlichen Teilen auf der Cyber-Sicherheitsstrategie von 2013 basiert, zu erneuern, sondern ebenso, den digitalen Binnenmarkt vor Cyberbedrohungen zu schützen. Insbesondere hob der Kommissionspräsident hervor, dass Cyberangriffe in den Mitgliedstaaten eine größere Bedrohung für die Demokratie und die Wirtschaft darstellten, als dies für konventionelle Angriffsmittel der Fall sei. Dementsprechend und gerade auch aufgrund der Cyber-Angriffe in Europa in diesem Jahr wie „WannaCry“ und „Petya“ sei es erforderlich, auf politischer Ebene rasch zu handeln. So hätten Statistiken gezeigt, dass es zurzeit mehr als 4.000 Vorfälle von Ransomware-Angriffen pro Tag gebe, und 80% der in der EU angesiedelten Unternehmen hätten im vergangenen Jahr zumindest einen Cyber-Sicherheitsvorfall zu verzeichnen gehabt. Dies mache mehr als deutlich, dass niemand gegen Cyberangriffe immun sei, so Juncker.

Nachdem Kritiker noch im Sommer dieses Jahres angenommen hatten, dass die lang angekündigte Novellierung der Cyber-Sicherheitsstrategie der Europäischen Union sicher noch auf sich warten lassen würde, wurden unmittelbar an die Rede des Kommissionspräsidenten anknüpfend gleich mehrere Dokumente von Seiten der Europäischen Kommission veröffentlicht, hierunter ein Vorschlag zur Umstrukturierung der europäischen IT-Sicherheitsbehörde ENISA, ein Plan zur europaweiten Zertifizierung des IT-Sicherheitslevels von Soft- und Hardware sowie die Neufassung der mittlerweile in die Jahre gekommenen Cyber-Sicherheitsstrategie der EU.


Der Text der neuen Europäischen Cyber-Sicherheitsstrategie steht an dieser Stelle zum Download zur Verfügung.

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